
Farbiges Kunstharz ist mehr als nur ein Bastelmaterial; es ist eine flüssige Leinwand, die es modernen Designern ermöglicht, expressive und einzigartige Schmuckstücke als tragbare Kunstwerke zu schaffen.
- Die Wahl des Harzes (UV-Harz vs. Epoxidharz) definiert die kreativen Möglichkeiten in Bezug auf Zeit und Tiefe.
- Nachhaltigkeit wird durch Upcycling von Plastik und die Entwicklung von Bio-Harzen zu einem zentralen Thema im Design.
Empfehlung: Betrachten Sie Kunstharz nicht nur technisch, sondern experimentieren Sie mit Farbe, Einschlüssen und Formen, um Ihren persönlichen künstlerischen Ausdruck zu finden.
Die Welt des Schmucks ist im ständigen Wandel, immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Haben Sie sich jemals gefragt, wie diese leuchtenden, fast magisch anmutenden Schmuckstücke entstehen, in denen Farben wie flüssiges Glas gefangen scheinen? Oft liegt die Antwort in einem Material, das aus dem Labor kommt und doch eine unglaubliche künstlerische Seele besitzt: Kunstharz. Viele denken dabei an einfache DIY-Projekte mit getrockneten Blumen oder an glasklare Anhänger. Doch diese Vorstellung kratzt nur an der Oberfläche dessen, was heute möglich ist.
Die wahre Revolution liegt nicht im Harz selbst, sondern in der bewussten und meisterhaften Verwendung von Farbe. Es geht um eine Art chromatische Alchemie, bei der Pigmente, Tinten und Pulver mit dem flüssigen Polymer verschmelzen, um einzigartige Farbverläufe, Texturen und Tiefen zu erzeugen. Was, wenn der Schlüssel zur modernen Schmuckgestaltung nicht mehr nur in Edelmetallen und Steinen liegt, sondern in der Fähigkeit, Emotionen und Geschichten in Farbe und Form zu gießen? Dieser Wandel verwandelt Schmuckdesigner in eine Art Maler und Bildhauer, die mit einer flüssigen Leinwand arbeiten.
Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise in diese farbenfrohe Welt. Wir werden die verschiedenen Arten von Kunstharz und ihre Geheimnisse entschlüsseln, entdecken, wie Natur und Nachhaltigkeit das Design inspirieren, und tief in die Techniken der Farbgestaltung eintauchen. Sie werden sehen, wie aus einer chemischen Reaktion eine tragbare Avantgarde entsteht und wie Sie den Glanz dieser kleinen Kunstwerke bewahren können. Machen Sie sich bereit, Schmuck mit neuen Augen zu sehen.
In diesem umfassenden Leitfaden erkunden wir die vielfältigen Facetten von Kunstharzschmuck. Von den technischen Grundlagen über künstlerische Inspirationen bis hin zu Pflegetipps bietet der folgende Inhalt einen tiefen Einblick in dieses faszinierende Material.
Inhalt: Die faszinierende Welt des farbigen Kunstharz-Schmucks
- Von Acetat bis Epoxid: Was Sie über das Trendmaterial Kunstharz im Schmuck wissen müssen
- Blüten in Kunstharz: Wie echte Blumen in modernen Schmuckstücken verewigt werden
- Upcycling Deluxe: Wie aus altem Plastikmüll moderner Designerschmuck wird
- Die Farbexplosion: Wie Künstler mit farbigem Harz einzigartige Schmuck-Unikate schaffen
- Damit der Glanz bleibt: Die richtige Pflege für Ihren Kunstharz-Schmuck
- Schmuck als Leinwand: Wie moderne Kunst das Design von Avantgarde-Schmuck inspiriert
- Stoff aus Orangen, Leder aus Pilzen: Diese innovativen Materialien verändern die Mode
- Die neue Schmuck-Avantgarde: Diese Einflüsse definieren die Schmuckstücke von heute und morgen
Von Acetat bis Epoxid: Was Sie über das Trendmaterial Kunstharz im Schmuck wissen müssen
Wenn wir von Kunstharz sprechen, meinen wir meist eine ganze Familie von synthetischen Polymeren. Für uns Schmuckdesigner sind vor allem zwei Typen entscheidend: Epoxidharz und UV-Harz. Epoxidharz ist der geduldige Klassiker. Es besteht aus zwei Komponenten (Harz und Härter), die gemischt werden und dann über 24 bis 48 Stunden aushärten. Seine Stärke liegt in der Möglichkeit, größere und tiefere Objekte zu gießen – perfekt für beeindruckende Anhänger oder Armreifen, in denen ganze Welten eingeschlossen scheinen.
UV-Harz ist dagegen der schnelle Sprinter. Es ist eine Einkomponenten-Flüssigkeit, die unter einer UV-Lampe innerhalb von Minuten steinhart wird. Das macht es ideal für filigrane Arbeiten, das Auftragen dünner Schichten oder das schnelle Fixieren kleiner Elemente. Die Wahl des Harzes bestimmt also den kreativen Prozess. Wichtig ist dabei immer die Sicherheit und Qualität. Seriöser Schmuck muss in Deutschland strenge Auflagen erfüllen; so darf er maximal 0,01% Cadmiumgehalt und 0,05% Bleigehalt aufweisen, was die Bedeutung hochwertiger Materialien unterstreicht.
Fallstudie: Edna Mo – Eine deutsche Kunstharz-Pionierin
Edna Mo ist eine deutsche Künstlerin und Bloggerin, die seit über einem Jahrzehnt die Vielseitigkeit von Epoxidharz demonstriert. Auf ihrem Kreativ-Blog teilt sie nicht nur Anleitungen, sondern präsentiert Projekte, die von Schmuck bis zu Deko-Objekten reichen. Ihre Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie aus einem technischen Material ein Medium für künstlerischen Ausdruck wird und inspiriert viele Kreative in Deutschland, selbst mit Harz zu experimentieren.
Die Unterschiede zwischen den Harztypen sind für das Design entscheidend. Die folgende Tabelle gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften.
| Harztyp | Aushärtezeit | Schichtdicke | Beste Anwendung |
|---|---|---|---|
| UV-Harz | 2-5 Minuten | Bis 4mm | Kleine Schmuckstücke, mehrschichtige Arbeiten |
| Epoxidharz | 24-48 Stunden | Bis 10cm | Große Güsse, tiefe Einbettungen |
| Polyesterharz | 1-2 Stunden | Variabel | Robuste Formteile, weniger für Schmuck |
Blüten in Kunstharz: Wie echte Blumen in modernen Schmuckstücken verewigt werden
Das Einfangen von organischen Elementen in Harz ist eine der poetischsten Anwendungen dieses Materials. Es ist, als würde man einen flüchtigen Moment der Natur für die Ewigkeit konservieren. Getrocknete Blüten, zarte Blätter oder sogar winzige Moosstücke werden zu den Hauptdarstellern in einer glasklaren Miniatur-Skulptur. Der Prozess erfordert jedoch Fingerspitzengefühl. Die botanischen Elemente müssen vollständig getrocknet sein, da jegliche Restfeuchtigkeit während des Aushärtens zu unschönen Verfärbungen oder Bläschen führen kann.
Hier zeigt sich die Stärke verschiedener Harztypen. Für mehrschichtige Arrangements, bei denen Blüten Blatt für Blatt in Position gebracht werden, ist UV-Harz oft die beste Wahl. Jede Schicht kann schnell fixiert werden, was eine präzise Kontrolle über die Komposition ermöglicht. Ein Schmuckdesigner kann so eine dreidimensionale Szene aufbauen, die aus jedem Blickwinkel eine neue Facette offenbart. Es ist ein Dialog zwischen der organischen, unperfekten Schönheit der Natur und der makellosen, synthetischen Klarheit des Harzes.
Für diese Art von präziser und schneller Arbeit ist die Wahl des richtigen Materials entscheidend, wie Experten betonen.
UV-Harz ist die perfekte Alternative für Schmuck Designer. Es härtet unter einer UV-Lampe innerhalb weniger Minuten aus, ist geruchslos und bietet nach Aushärtung eine glasklare Oberfläche.
– fluid-painting.com, Traumhaften Epoxidharz Schmuck herstellen [Anleitung]
Diese Technik verwandelt ein einfaches Schmuckstück in ein persönliches Herbarium. Jede Blüte erzählt eine Geschichte – von einem Spaziergang im Wald, dem eigenen Garten oder einem besonderen Ort. So wird der Schmuck zu einem Träger von Erinnerungen, eingefangen in einem modernen, tragbaren Kunstwerk.
Upcycling Deluxe: Wie aus altem Plastikmüll moderner Designerschmuck wird
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit ist, findet Kunstharz eine neue, tiefere Bedeutung. Die Idee des Upcyclings wird hier auf ein ästhetisches neues Level gehoben. Anstatt neue Ressourcen zu verbrauchen, nutzen visionäre Designer das, was bereits da ist: Plastikmüll. Fein säuberlich zerkleinerte Plastikfragmente, zum Beispiel aus alten Flaschen oder Meeresplastik, werden zu einem neuen Rohstoff. Eingebettet in klares oder farbiges Harz, entsteht ein Material, das an Terrazzo erinnert – jedes Stück ein Unikat mit einer eigenen Geschichte.
Diese Form des Schmucks ist mehr als nur ein Accessoire; es ist ein Statement. Es verkörpert eine materielle Bewusstheit und zeigt, dass Luxus und Verantwortung Hand in Hand gehen können. Die unregelmäßigen Formen und Farben des recycelten Plastiks erzeugen eine lebendige, zufällige Textur, die maschinell kaum reproduzierbar ist. Es ist die Schönheit des Imperfekten, die hier zelebriert wird. Ein Schmuckstück erzählt so nicht nur die Geschichte seiner Trägerin, sondern auch die Geschichte seiner Transformation von Abfall zu Wert.
Dieser Ansatz inspiriert immer mehr Kreative, nicht nur als Hobby, sondern auch als Geschäftsmodell. Berichte aus der Branche deuten darauf hin, dass in Deutschland eine wachsende Zahl von Designern eine kleine Selbstständigkeit mit der Herstellung und dem Verkauf von einzigartigem Epoxidharz-Schmuck aufbaut, oft mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit.

Die Transformation von Meeresplastik in elegante Schmuckstücke, wie hier in einem deutschen Designstudio angedeutet, ist ein perfektes Beispiel für diesen Trend. Der Prozess macht sichtbar, wie aus einem Umweltproblem eine Quelle für Kreativität und Schönheit werden kann. Das fertige Schmuckstück wird so zum Symbol für Hoffnung und Innovation.
Die Farbexplosion: Wie Künstler mit farbigem Harz einzigartige Schmuck-Unikate schaffen
Hier, in der Welt der Farben, entfaltet Kunstharz sein volles Potenzial als flüssige Leinwand. Es geht weit über das einfache Einfärben hinaus. Durch die Verwendung verschiedener Pigmenttypen – von transparenten Tinten über schimmernde Mica-Pulver bis hin zu deckenden Pasten – können Designer eine unendliche Vielfalt an Effekten erzielen. Sie können Farbverläufe schaffen, die an einen Sonnenuntergang erinnern, zellartige Strukturen wie in mikroskopischen Aufnahmen erzeugen oder galaktische Nebel in einem winzigen Anhänger einfangen.
Diese Techniken erfordern Übung und ein tiefes Verständnis dafür, wie die Farben mit dem Harz reagieren. Die Dichte der Pigmente, der Zeitpunkt des Einrührens und die Art, wie das Harz gegossen wird, beeinflussen das Endergebnis maßgeblich. Es ist ein Prozess, der halb Kontrolle, halb glücklicher Zufall ist – eine chromatische Alchemie. Das Ergebnis ist immer ein absolutes Unikat. Selbst wenn der gleiche Prozess wiederholt wird, werden sich die feinen Linien und Farbwirbel niemals exakt gleichen. Das macht jedes Schmuckstück zu einem nicht reproduzierbaren Kunstwerk.
Fallstudie: Harzelein – Handgemachte Kunst nach Wunsch
Das deutsche Unternehmen Harzelein hat sich auf diese Form der Individualität spezialisiert. Sie schaffen nicht nur Schmuck, sondern auch andere Kunstharz-Unikate, die oft nach spezifischen Kundenwünschen gefertigt werden. Ein besonderer Service ist die Einarbeitung von Haaren von geliebten Menschen oder Haustieren in die Schmuckstücke. Dies zeigt, wie Kunstharz zu einem Träger für tief persönliche und emotionale Erinnerungen wird, weit über die reine Ästhetik hinaus.
Besonders spannend wird es, wenn farbiges Harz mit anderen Materialien kombiniert wird, wie zum Beispiel Holz. Die Verbindung aus der warmen, natürlichen Maserung von Holz und den leuchtenden, fließenden Farben des Harzes schafft einen faszinierenden Kontrast. Dieser „Epoxy Wood“-Stil ist besonders bei Ringen und Anhängern beliebt und zeigt, wie traditionelle und moderne Materialien zu einer neuen, harmonischen Ästhetik verschmelzen können.
Damit der Glanz bleibt: Die richtige Pflege für Ihren Kunstharz-Schmuck
Ein Kunstharz-Schmuckstück ist robust, aber nicht unzerstörbar. Um seinen brillanten Glanz und die leuchtenden Farben zu bewahren, bedarf es ein wenig Sorgfalt. Die größte Gefahr für Harz sind scharfe Kratzer und langanhaltende, direkte Sonneneinstrahlung. Obwohl moderne Harze oft UV-stabilisiert sind, kann exzessive UV-Strahlung über Jahre hinweg zu einer leichten Vergilbung führen. Daher ist es ratsam, den Schmuck nicht im prallen Sonnenlicht liegen zu lassen, wenn er nicht getragen wird.
Auch der Kontakt mit aggressiven Chemikalien wie Haarspray, Parfüm oder scharfen Reinigungsmitteln sollte vermieden werden. Am besten legen Sie Ihren Schmuck erst an, nachdem Sie Kosmetika aufgetragen haben. Zur Reinigung genügt ein weiches, fusselfreies Tuch, eventuell leicht mit Wasser und einer milden Seife angefeuchtet. Auf keinen Fall sollten Sie scheuernde Mittel verwenden. Bei der Lagerung ist es ideal, jedes Stück einzeln in einem Stoffbeutel oder einer separaten Schmuckschatulle aufzubewahren, um Kratzer durch andere Schmuckstücke zu verhindern.
Es ist auch wichtig zu wissen, was im Material steckt. Wie die Bloggerin Veronika Vetter warnt, können bestimmte Umstände eine Reaktion im Material auslösen.
Wie weiter oben beschrieben, enthalten manche Epoxidharze Bisphenol A – in Kombination mit gewissen Einwirkungen (Hitze oder Säuren) kann das Material reagieren, Stoffe werden freigesetzt.
– Veronika Vetter, V LIKE VERONIKA Blog – Epoxidharz: Umwelt und Gesundheit

Für Kreative, die ihre eigenen Stücke herstellen, ist die abschließende Oberflächenbehandlung der entscheidende Schritt für ein professionelles Ergebnis. Es ist ein Prozess, der Geduld und Präzision erfordert, um den spiegelglatten Glanz zu erzielen, der das Licht so wunderschön einfängt.
Ihr Plan für ein perfektes Finish: Die professionelle Oberflächenbehandlung
- Geduld beim Aushärten: Lassen Sie das Schmuckstück mindestens 48 Stunden komplett aushärten (24 Stunden für die Grundhärte, 24 weitere Stunden zum „Reifen“).
- Feinschliff der Kanten: Bearbeiten Sie alle Außenränder sorgfältig mit sehr feinkörnigem Schleifpapier, um Gussgrate zu entfernen.
- Vorbereitung für die Versiegelung: Rauen Sie die gesamte Oberfläche leicht an. Das sorgt für eine bessere Haftung der finalen Schicht.
- Auftragen der Versiegelung: Tragen Sie eine letzte, dünne Schicht Epoxidharz als Versiegelung auf, um kleine Kratzer zu füllen und eine makellose Oberfläche zu schaffen.
- Polieren zum Hochglanz: Nach dem Aushärten der Siegelschicht polieren Sie das Stück mit einer speziellen Polierpaste für Kunststoffe, um den glasklaren Effekt und das perfekte Lichtspiel zu erzielen.
Schmuck als Leinwand: Wie moderne Kunst das Design von Avantgarde-Schmuck inspiriert
Der moderne Kunstharz-Schmuck löst sich immer mehr von rein dekorativen Zwecken und wird zur tragbaren Avantgarde. Designer betrachten das Schmuckstück nicht mehr isoliert, sondern als eine kleine Skulptur oder ein abstraktes Gemälde, das am Körper getragen wird. Einflüsse aus der modernen Kunst, wie die Farbexplosionen eines Jackson Pollock oder die ruhigen Farbflächen eines Mark Rothko, finden sich in den Kreationen wieder. Das Harz wird zur Leinwand, die Pigmente zur Farbe.
Diese künstlerische Herangehensweise erfordert ein Umdenken bei den Werkzeugen. Statt traditioneller Goldschmiedewerkzeuge kommen Pipetten, Heißluftföns und Silikonspatel zum Einsatz. Und die Formen? Die werden oft unkonventionell gefunden. Wie die Plattform „Handmade Kultur“ hervorhebt, können sogar Silikon-Backformen für Pralinen oder Eiswürfel zu perfekten Gießformen für Schmucksteine werden. Diese Demokratisierung der Werkzeuge senkt die Einstiegshürde und fördert die Experimentierfreude.
Fallstudie: Die Silikonform-Revolution aus der Küche
Der einfachste Weg, mit Kunstharz zu beginnen, ist die richtige Form. Statt teurer Spezialformen haben viele Kreative entdeckt, dass der Koch- und Backbedarf eine Goldgrube ist. Hochwertige Silikonformen für Pralinen oder Backdekorationen haben oft eine spiegelglatte Innenfläche. Das bedeutet, dass die Harz-Gießlinge nach dem Aushärten bereits eine fast perfekte, glänzende Oberfläche haben und kaum Nachbearbeitung wie Schleifen oder Polieren benötigen. Dieser einfache „Hack“ macht den Einstieg zugänglicher und das Ergebnis professioneller.
Doch bei aller künstlerischen Freiheit darf die Professionalität nicht leiden. Die Arbeit mit chemischen Substanzen wie Epoxidharz erfordert Verantwortung. Die Dämpfe können gesundheitsschädlich sein, und der direkte Hautkontakt sollte vermieden werden. Daher ist eine angemessene Schutzausrüstung unerlässlich. Seriöse Verarbeiter setzen hier klare Standards, denn 100% der professionellen Verarbeiter nutzen Maske und Handschuhe, wie von deutschen Fachanbietern empfohlen. Dies schützt nicht nur die Gesundheit, sondern ist auch ein Zeichen von Respekt gegenüber dem Material und dem Handwerk.
Stoff aus Orangen, Leder aus Pilzen: Diese innovativen Materialien verändern die Mode
Kunstharz ist Teil einer größeren Bewegung in der Mode- und Designwelt: der Suche nach innovativen und nachhaltigeren Materialien. Während traditionelles, erdölbasiertes Epoxidharz aus Umweltsicht nicht unproblematisch ist, treibt genau diese Kritik die Entwicklung voran. Es entstehen spannende Alternativen wie Bio-Kunstharze, die teilweise aus Pflanzenölen hergestellt werden und eine bessere Ökobilanz aufweisen. Sie stehen in einer Reihe mit anderen revolutionären Materialien wie Stoff aus Orangenabfällen oder Lederimitat aus Pilzmyzel.
Diese Entwicklung stellt Designer vor eine neue Wahl und eine neue Verantwortung. Es geht nicht mehr nur darum, „etwas selbst zu machen“, sondern darum, bewusste Entscheidungen über die Herkunft und die Auswirkungen der verwendeten Materialien zu treffen. Die Bloggerin Veronika Vetter bringt es auf den Punkt:
DIY-Projekte müssen Sinn machen! Der DIY-Bereich wird gedanklich oft mit Umweltschutz und Ressourcenschonung in Verbindung gebracht – es ist ja selbst gemacht! Aber selber machen ist nicht automatisch umwelttechnisch gesehen gänzlich unbedenklich und green.
– Veronika Vetter, V LIKE VERONIKA – Epoxidharz unter der Lupe
Die Entscheidung für ein Material ist heute immer auch eine ethische. Die folgende Tabelle stellt traditionelles Harz einigen dieser neuen, nachhaltigen Alternativen gegenüber, um die Unterschiede in Herkunft und Umweltauswirkung zu verdeutlichen.
| Material | Ursprung | Umweltauswirkung | Verarbeitung |
|---|---|---|---|
| Bio-Kunstharz | Pflanzenöle | Reduziert | Ähnlich wie Epoxid |
| Traditionelles Epoxid | Erdölbasiert | Höher | Standard |
| Orangenfaser | Zitrusabfälle | Minimal | Textilverarbeitung |
| Pilzleder | Myzel | Sehr gering | Wie Leder |
Kunstharzschmuck befindet sich an diesem spannenden Scheideweg. Er kann ein rein synthetisches Produkt sein oder, durch die Verwendung von Bio-Harzen und Upcycling, Teil der Lösung für eine bewusstere Mode werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Kunstharz ist kein monolithisches Material; die Wahl zwischen Epoxid- und UV-Harz bestimmt maßgeblich den kreativen Prozess und das Ergebnis.
- Die wahre Kunst liegt in der Farbgestaltung – der „chromatischen Alchemie“ –, die jedes Schmuckstück zu einem nicht reproduzierbaren Unikat macht.
- Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselfaktor: Durch Upcycling von Plastik und die Entwicklung von Bio-Harzen wird Kunstharzschmuck zu einem Statement für bewussten Konsum.
Die neue Schmuck-Avantgarde: Diese Einflüsse definieren die Schmuckstücke von heute und morgen
Was macht also die neue Schmuck-Avantgarde aus, die so stark von Materialien wie Kunstharz geprägt ist? Es ist die Fusion aus Kunst, Technologie und persönlichem Ausdruck. Die Schmuckstücke von heute und morgen sind nicht mehr nur Statussymbole, sondern Erzähler von Geschichten. Sie sind individuell, oft handgefertigt und tragen die persönliche Handschrift des Designers in sich. Die Geschwindigkeit der Kreation spielt dabei eine wachsende Rolle. Innovative Materialien ermöglichen schnellere Prozesse, wie Expertin Frau Friemel bestätigt, denn UV-Kunstharz härtet unter UV-Licht in wenigen Minuten aus. Diese Effizienz gibt Künstlern mehr Raum für Experimente.
Gleichzeitig professionalisiert sich die Szene. Plattformen wie ArtResin bauen riesige Wissensbibliotheken auf, um Kreativen den Einstieg zu erleichtern und die Techniken zu verfeinern. Dieser offene Austausch von Wissen beschleunigt die Innovation und hebt die Qualität des gesamten Feldes. Der Trend geht weg vom reinen Hobby-Basteln hin zu einem anerkannten Kunsthandwerk.
Fallstudie: ArtResin Deutschland – Bildung für die Harzkunst-Community
ArtResin hat in Deutschland eine beeindruckende Bildungsplattform geschaffen. Mit einem YouTube-Kanal, der über 750 Tutorials zur Kunstharzkunst bietet, und einer umfangreichen Wissensdatenbank unterstützen sie Anfänger und erfahrene Künstler gleichermaßen. Sie zeigen die Bandbreite der Möglichkeiten – von der Beschichtung von Kunstwerken bis zum Gießen von Schmuck – und fördern so eine lebendige und gut informierte Community von Harzkünstlern.
Die Zukunft des Schmucks liegt in dieser Vielseitigkeit: in der Kombination von organischen und synthetischen Materialien, in der Explosion der Farben und in der tiefen persönlichen Bedeutung, die jedes Stück tragen kann. Kunstharz ist dabei nicht nur ein Material unter vielen, sondern ein Katalysator für diese Bewegung – eine flüssige Leinwand für die Ideen der Schmuck-Avantgarde.
Jetzt, wo Sie die faszinierende Welt des farbigen Kunstharzes kennen, ist es an der Zeit, Ihre eigene Kreativität zu entfesseln. Experimentieren Sie mit Farben, Formen und Materialien, um Schmuckstücke zu schaffen, die Ihre einzigartige Geschichte erzählen.
Häufige Fragen zu farbigem Kunstharz im Schmuck
Warum sieht Epoxidharz-Schmuck wie Glas aus?
Optisch erinnert Epoxidharz Schmuck stark an Glasschmuck. Der entscheidende Vorteil gegenüber Glas ist jedoch, dass ausgehärtetes Epoxidharz bruchsicher und extrem glänzend ist. Zusätzlich ist es UV-stabil und wasserresistent, was es zu einem sehr langlebigen Material für den Alltag macht.
Kann Epoxidharz in jede Form gegossen werden?
Ja, Gießharz lässt sich in praktisch jede erdenkliche Form gießen. Das ermöglicht die Herstellung von passgenauen Schmuckstücken, die sich perfekt an den Träger anpassen. Einmal ausgehärtet, behält das Harz seine Form dauerhaft, ohne einzulaufen oder sich zu verbiegen.
Wie kombiniert man Holz mit Epoxidharz?
Schmuck aus Holz und Harz, auch bekannt als „Epoxy Wood“, besticht durch seine natürliche und zugleich moderne Optik. Besonders beliebt ist die Kombination von farbigem Epoxidharz mit Hölzern wie Kirsche oder Kiefer. Zur Herstellung legen Sie einfach die Holzstücke in eine Silikon-Gießform und füllen diese mit dem flüssigen Harz auf. Nachdem der Gießling vollständig ausgehärtet ist, können Sie ihn durch Schleifen und Polieren in die gewünschte Endform bringen.